Matthias Noggler

Matthias Noggler
Matthias Noggler, Cityscape (Tree), 2023, Courtesy the artist, Foto: Cedric Mussano
Porträt
15. Juni 2025
Text: Jürgen Moises

Matthias Noggler bei drei, Köln, an der Liste Art Fair Basel, Messe Basel, Halle 1.1.
16. bis 22. Juni 2025.
liste.ch

Matthias Noggler
Matthias Noggler, Cityscape, 2023, Courtesy the artist, Foto: Cedric Mussano
Matthias Noggler
Matthias Noggler, View from the Road, 2024, Courtesy the artist, Foto: Cedric Mussano

Da ist etwa der Blick von einer Straße aus auf, ja, auf was eigentlich? Man sieht graue Pfeiler, einen orangefarbenen Boden. Und es gibt mindestens zwei Ebenen. Oder zeigt das Gemälde „View from the Road“ von Matthias Noggler von 2024 doch nur Farben und Flächen und alles andere ist Illusion? Auf dem mit Gouache und Farbstiften gemalten Bild „Not window, not wall“ aus dem gleichen Jahr verläuft das Spiel gewissermaßen umgekehrt. Da wird im Titel das Gegenständliche verneint. Und doch kann man kaum anders als in dem schwarzen Kreuz ein Fenster und in den monochromen Flächen, ja, vielleicht eine Wand zu sehen.

Die beschriebenen Bilder gehören zu einer neuen Serie des Künstlers, den die Kölner Galerie Drei in diesem Jahr an der Liste Art Fair Basel präsentiert. Noggler wurde 1990 in Innsbruck geboren. Er hat an der Universität für angewandte Kunst in Wien studiert, danach dort an der Akademie der bildenden Künste und lebt aktuell in Wien und Berlin. Er hatte zahlreiche Solo-, Duo- und Gruppenausstellungen und gehört derzeit zu den spannendsten österreichischen Malern. Was er in seiner neuen Serie zeigt, könnte man als exemplarische Räume der modernen Zivilisation beschreiben. Neben Straßen sind das etwa Häuserblocks und Shopping-Center. Deren Menschenleere überrascht. Waren Nogglers Gemälde doch früher geradezu mit Lebewesen und Objekten vollgestopft. Es ging um Konsum, gleichzeitig wimmelte es vor kunsthistorischen Referenzen. Bald darauf zog das Unheimliche in seine Bilder ein, in Form von dunklen Farben und surrealen Figuren. Während Corona dann der Wechsel zu häuslichen Motiven. Stillleben mit einer expressionistischen Farbgebung. Um Psychologie, Gesellschaftliches geht es Noggler auch. Aber vor allem betreibt er malerische Forschung. Mal sehen, in welche Räume er dabei noch vorstößt.