Corona Studios II: Manuel Frattini

Manuel Frattini, Kyoto, 2000, courtesy the artist
Thema > Corona Studios II
24. März 2021
Text: Manuel Frattini

Manuel Frattini, * 1968, lebt und arbeitet in Freiburg.

Manuel Frattinis Beitrag Corona Studios I vom 6. Mai 2020 finden Sie hier.

Manuel Frattini, Kyoto, 2000, courtesy the artist

Leerstellen

die Krise ist Weiß
wie frisch gefallener Schnee überlagert sie alles
verändert Form und Geräusche der Dinge
manches ist nur noch schemenhaft und reduziert

blickt man zu lange hin, entstehen blinde Flecken

Leerstellen im Beziehungsgefüge

Ich sehe die Tuschbilder von Tohaku* vor mir, das Kiefernwäldchen
weißes Papier, leerer Raum

eingeschlossen
ausgeschlossen

*Hasegawa Tohaku, Shorin-zu (Kiefernwald)



Sieben Fragen an Manuel Frattini 

Hast Du staatliche Hilfe beantragt?
Nein, da ich mein Haupteinkommen woanders habe.

Gab es ausgefallene oder verschobene Ausstellungen, Veranstaltungen, Stipendien, Jobs, Reisen?
Reiseprojekte (Montréal/ Schottland) konnte ich nicht durchführen.

Gab es Verkäufe?
JA! (hier hat sich für mich nicht viel geändert).

Hat sich Deine Arbeit während des letzten Jahres verändert?
Ja, s.o. Reflexionen über Vergangenes.

Wie hast Du Solidarität erfahren?
Durch die Freiburg Art Fair (FAF), aber auch darüber hinaus Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen.

Welchen Einfluss hat der langfristige Lockdown auf den Austausch mit anderen? Was macht das mit der Kunstszene?
Inspirierende Aktivitäten fehlen, es gibt keine – spürbare – Bewegung).

Die Kultur war schnell und hart betroffen und ist es nach wie vor, bislang unabsehbar. Wie hätte ein anderer Umgang mit Kunstschaffenden aussehen können? Wie soll es nach der Krise weiter gehen, was muss anders werden?
Der Mehrwert kultureller Tätigkeiten muss vom Galerien-Umsatz und Kartenverkauf weg gedacht werden.



Corona Studios II ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg