BACKSTAGE Engelberg
Bis 18. August 2024.
www.backstageengelberg.ch
Hortus conclusus.
Bis 8. September 2024.
www.galerieweiertal.ch
Schimelrych bis Chrottehalde.
Skulpturenmuseum Rehmann und Jurapark, Laufenburg.
Bis 27. September 2024.
www.rehmann-museum.ch
BACKSTAGE Engelberg, Engelberg
Was wäre Engelberg ohne seine Besucher. Es begann nicht zuletzt mit Mönchen aus Muri, die 1120 das Kloster Engelberg gründeten, und es endete nicht mit dem Besuch von Queen Victoria, die 1868 unbemerkt von der Öffentlichkeit sich in der Schweiz erholen wollte. Der Ort lebt sommers wie winters vom Tourismus. Backstage Engelberg trägt dieser Geschichte Rechnung, aber auch der spektakulären Landschaft. Die Kuratorin Dorothea Strauss hat 53 Künstlerinnen und Künstler nach Engelberg eingeladen und ansonsten verborgene Orte für sie aufgeschlossen – Backstages eben. Der Ausstellungsparcours führt mit Valérie Favre etwa auf den Dachboden eines Hotels, mit Yehudit Sasportas ins Tal Museum oder mit Olaf Nicolai in ein altes Schuhmacherhäuschen, viele Arbeiten thematisieren unser fragiles Verhältnis zur Natur.
Hortus conclusus, Kulturort Weiertal
Es sind die Grenzen, die einen Garten ausmachen. Gärten werden der Wildnis abgetrotzt und bieten dafür Erholung und Kontemplation. Der mittelalterliche Hortus conclusus, also der eingezäunte Garten, ist zudem eng mit der Marienverehrung verbunden und hat eine ganz eigene Vegetation. In ihm wachsen, so will es die Ikonografie, Akelei, Walderdbeeren und Maiglöckchen – was vielfach auf mittelalterlichen Altar- und Andachtsbildern zu sehen ist. Automatische Rasenmäher wie im Kulturort Weiertal, wo in diesem Jahr ein Hortus conclusus als Garten der Sinne kultiviert wird, kommen dort klassischerweise nicht vor. Doch hier geht es ja auch nicht um das strenge Befolgen von Regeln, sondern darum, zu unterhalten. Und mit dem Garten, den Pflanzen, Skulpturen und Installationen von 16 Künstlerinnen und Künstlern auch die Sinne anzuregen, durchaus mit Humor. Das Künstlerinnenkollektiv Mickry3 hat Blumentröge geschaffen, die mobil sind und Brigitt Lademann einen Stiefelbrunnen, dessen Wasser sich schließlich über Umwege in den Weiher ergießt.
Museum Rehmann, Laufenburg
Selbst wenn das Museum Rehmann in die Sommerpause geht, lässt sich in diesem Jahr in Laufenburg Kunst erleben. Zusammen mit dem Jurapark Aargau hat das Museum eine Freiluftausstellung kuratiert, die unter dem sehr speziellen Namen „Schimelrych bis Chrottehalde“ läuft. Das Projekt ist nach historischen Flurnamen benannt. Und so steht die Landschaft auch selbst im Fokus als eine von Menschen und der Natur gemachte Umwelt. Workshops und Vorträge gehen der Bedeutung von Grenzen nach und was sie für Natur und Mensch bedeuten, oder widmen sich Flurnamen aus sprachwissenschaftlicher Sicht. Diese sind oft eine Art Archiv der Region. Führungen, etwa zum „Labyrinth Dürrenbächli“, das die Künstlerin Agnes Barmettler zusammen mit Schülerinnen und Schülern setzte, vermitteln, welche Pflanzen essbar und schmackhaft sind. Doch man kann auch auf eigene Faust dem Parcours folgen und zum Beispiel bei Hannah Weinbergers Audioinstallation oder bei der Keramikskulptur von Riikka Tauriainen im Ziegelhüttenweiher Rast machen.