Regionale 24: Jonas Beile

Jonas Beile, Untitled.BTS, 2021, Videostill, Courtesy the artist, © Jonas Beile
Spezial > Jahresausstellungen > Statement
21. November 2023
Text: Jonas Beile

Jonas Beile.
*1985 in Freudenstadt, lebt und arbeitet in Berlin

Regionale 24,
Kunsthaus Baselland, 25.11.2023 bis 8.1.2024,
HEK Basel, 26.11. bis 31.12.2023
regionale.org

jonasbeile.com

Jonas Beile, Untitled.BTS, 2021, Ausstellungsansicht Kunsthaus L6, Freiburg, Courtesy the artist, © Jonas Beile
Jonas Beile, Untitled.BTS, 2021, Ausstellungsansicht Kunsthaus L6, Freiburg, Courtesy the artist, © Jonas Beile
Jonas Beile, GMT+9, 2022, Courtesy the artist und Sugano Matsuaki, © Jonas Beile
Jonas Beile, GMT+9, 2022, Filmstill, Courtesy the artist und Sugano Matsuaki, © Jonas Beile

Die beiden Arbeiten, die ich im Rahmen der Regionale 24 zeige, wirken äußerlich sehr verschieden,
doch im Kern behandeln sie die gleiche Fragestellung: Was ist Fiktion, was Realität? Was ist authentisch und was ist gespielt? 

Die Mehrkanal-Videoinstallation Untitled.BTS in der Ausstellung „Unscharfe Realitäten“ im HeK Basel basiert auf einer künstlerischen Recherche zu Arbeitstätigkeiten, bei denen das Annehmen von fingierten Identitäten Teil des Geschäfts ist. Im Zentrum steht das Interview mit einer Chat-Moderatorin, die zum Geldverdienen über eine Internetplattform mit Nutzer*innen kommuniziert. Das Interview und davon ausgehende Überlegungen habe ich in das Setting einer fiktiven TV-Show übertragen. Der Blick hinter die Kulissen, bzw. Behind The Scenes, wird hier auf verschiedenen Ebenen als leere Pose entlarvt. 

Der Film GMT+9 ist eine Kollaboration mit der Künstlerin Sugano Matsusaki und ist im Kunsthaus Baselland zu sehen. Saki, die Hauptfigur des Films, ist mit ihrer Partnerin nach Berlin ausge­wandert. Die Beziehung hält sie jedoch geheim und spielt ihrer Mutter vor, weiterhin in Tokio zu leben. Auf gewisse Weise stimmt das auch, denn Sakis Lebensrhythmus bleibt auf die japanische Zeitzone GMT+9 eingestellt. Berlin ist jedoch nicht der erträumte Sehnsuchtsort und die erhoffte Freiheit entpuppt sich als Eintrittskarte in die harte Ökonomie der Selbstbehauptung.