Julian Salinas, *1967 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Basel und Zürich

Meine Werke der letzten zwei Jahre, „Mare“, „Boke“ und „Fata Morgana“, setzen sich mit der in der Natur zu findenden Strukturen auseinander. Die Suche nach reduzierten Landschaften, und einer kraftvollen Natur treibt mich an. Die Kraft der Natur und Ihre physikalischen Phänomene sind folglich zentrale Themen in meinen fotografischen Umsetzungen. Eine Fata Morgana oder Luftspiegelung ist ein durch Ablenkung des Lichtes an unterschiedlich warmen Luftschichten auf dem Fermatschen Prinzip basierender optischer Effekt. Es handelt sich hierbei um ein physikalisches Phänomen und nicht um eine visuelle Wahrnehmungstäuschung oder optische Täuschung.

Der Versuch eine Fotografie in diversen Schritten herzustellen, lassen mich mit analogen und digitalen Hilfsmitteln experimen­tieren. Bei den Portraits aus der Fata Morgana Serie werden bei dem Print die Augen mit der Schere ausgeschnitten mit zwei iPhones hinterleuchtet und so wieder abfotografiert. Das entstandene Bild gibt den Menschen scheinbar kryptonische Superkräfte, wie in einem (Superman) Comic. Die Unschärfe und entstandenen Effekte werden für den Betrachter, je nach Interpretation, neue Farb- und Wahrnehmungswelten eröffnen. Ist das Bild eine Fotografie oder Malerei? Ist dies nun eine optische Täuschung oder nur unsere eigene Geschichte, die sich in unserem Kopf abspielt?