ACT Performance Festival 2022.
Verschiedene Ort, Biel/Bienne.
6. bis 8. Mai 2022.
Weitere Infos unter www.act-perform.net
Wohl keine andere Kunstform hat während dieser Pandemie und unter den Versuchen, sie einzudämmen, so gelitten wie die Performance. Skulpturen oder Bildern muss man nicht den Sinn absprechen, wenn sie nicht in Ausstellungen gezeigt werden können, schließlich ist da immer noch das Atelier. Aber eine Performance braucht ein Publikum, in ihrer DNA ist das Gegenüber angelegt. So wundert es nicht, dass das ACT Performance Festival in diesem Jahr etwas nachzuholen hat. Nachdem die Ausgabe 2020 wegen Corona ins Netz verlegt wurde und auch im letzten Jahr das Performance Festival der Schweizer Kunsthochschulen eher im halb-öffentlichen Rahmen aufgeführt und gestreamt wurde, wird es nun vom 6. bis 8. Mai um Austausch, Gespräche und Gemeinschaft gehen. Konsequenterweise ist es 2022 auch an einen Ort gebunden. Die 20. Ausgabe wird in Biel an verschiedenen Institutionen und Off-Spaces ausgetragen. Ein richtiges Festival also.
Als alles anfing, war das noch anders. Bei der ersten Ausgabe 2003 pendelte ACT zwischen Basel, Bern und Zürich. Schaut man sich die damaligen beteiligten jungen Künstlerinnen und Künstler an, haben sich viele wie etwa Annaïk Pitteloud etabliert. Marion Ritzmann, die auch bei dieser ersten Ausgabe auftrat, gehört heute zu denjenigen, die aus den Arbeiten der Studierenden auswählen. Die Jurierung dürfte mit den Jahren weitaus aufwendiger geworden sein. Heute sind die Hochschulen EDHEA Valais, F+F Schule für Kunst und Design in Zürich sowie die Zürcher Hochschule der Künste, die Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, HEAD Genf, die Hochschule für Design und Kunst Luzern und die Hochschule der Künste Bern dabei. Sie organisieren 2022 das Festival in Zusammenarbeit mit der Schule für Design Bern und Biel. Und da die Performerinnen und Performer sowohl in der deutsch- als auch in der französischsprachigen Schweiz studieren, ist Biel/Bienne eine passende Wahl.
Dass sich die Partner 2003 fanden und beschlossen zu kooperieren, hat viel mit der damaligen Szene zu tun. Sie war übersichtlich, aber präsent und vernetzt und es gab bereits ein Bewusstsein, dass das, was man machte, wert sei, dokumentiert zu werden. In den 2010er Jahren waren insbesondere in der Schweiz Akademikerinnen und Akademiker aus dem Publikum hervorgegangen, die nicht nur mehr festhielten, sondern auch Einschätzungen leisteten. Doch die jungen Studierenden, die es jetzt vor ein Publikum drängt, dürften davon unbeeindruckt sein. Denn die Performancekunst feiert den Moment. In Biel/Bienne jetzt in gut 120 Veranstaltungen.