Marco Schuler, *1972 in Bühl, lebt und arbeitet in Freiburg und Mauchen.
www.marcoschuler.net
Marco Schuler: OMG.
Katholische Akademie, Wintererstr. 1, Freiburg.
Montag bis Freitag 8.30 bis 18.15 Uhr.
Bis 9. April 2021.
Einen Online-Talk mit dem Künstler, der am 10. März 2021 anlässlich der Ausstellung OMG stattfand, finden Sie hier.
Marco Schulers Beitrag zu Corona Studios I vom 29. April 2020 finden Sie hier.
Meine „20 von 20“ sind 2020 entstanden. Sie bestehen aus Skulpturen, die alle gleich behandelt wurden, das heißt: Ich habe sie entlang gleicher Linien aus fast gleich langen Styropor-Blöcken herausgeschnitten und in Aluminium abgegossen. Dennoch ist jede für sich ein individuelles Objekt. Zusammen bilden sie wiederum einen „Block“ – es könnten Bausteine sein. Als Gruppe im Raum verteilt stehen sie ein bisschen verloren da. Die Smileys auf ihren Körpern lassen zwar gute und frohe Absichten erahnen, zugleich aber müssen sie Abstand halten – der Musenstau bleibt aus …
Vier Fragen an Marco Schuler
Hast du staatliche Hilfen beantragt? Wurden sie bewilligt? Gab es ausgefallene oder verschobene Ausstellungen, Veranstaltungen, Stipendien, Jobs oder Reisen?
Unterstützung hatte ich beantragt und für das erste Halbjahr bekommen. Zuletzt hatte ich eine Einzelausstellung in der Verpackerei GÖ in Görisried („Heiliger Specht“) und bin aktuell mit meiner Soloschau „OMG“ in der Katholischen Akademie Freiburg zu Gast.
Hat sich deine Arbeit während des letzten Jahres verändert?
Ich habe die Zeit während der beiden Lockdowns vor allem zur Revision meiner Arbeit und zum Ordnen genutzt. Ich habe ein neues Lager bezogen und arbeitete an einem neuen Katalog der in Kürze rauskommt.
Welchen Einfluss hat der langfristige Lockdown auf den Austausch mit anderen? Was macht das mit der Kunstszene?
Viel geändert hat sich nicht. Ausser, dass die Aussenwelt ruhiger geworden ist und weniger Stress verbreitet. Die Fragen, die sich viele Menschen, mit sich selbst konfrontiert, nun stellen – das ist hier immer so.
Die Netzwerke verändern sich – und das ist auch gut so. Besonders hat mich gefreut, dass auf einmal Leute, die mit dem ganzen Kunstgedöns gar nichts zu tun haben, auftauchen und unbedingt eine Arbeit haben wollen. Sie fackeln nicht lange rum und kaufen sie einfach, weil die Arbeit zu ihnen spricht und sie diese als Bereicherung, als Ausdruck des eigenen Lebens empfinden. Das ermutigt mich.
Die Kultur war schnell und hart betroffen und ist es nach wie vor, bislang unabsehbar. Wie soll es weiter gehen, was muss anders werden?
Wer an die Kraft der Kunst glaubt und an die Energie der Begegnung, der Kommunikation und der Vorstellung, ja, an das Leben selbst, wer bereit ist, sich selbst in Erstaunen zu versetzen und Fremdes auch einfach als fremd stehen lassen kann ohne Urteil oder Beurteilung, der hat in dieser Zeit etwas dazu gewonnen.
Corona Studios II ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg