Corona Studios I: Cristina Ohlmer

Cristina Ohlmer, ASTROBLACK, 2019, Filmstill, art vs film, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, ASTROBLACK, 2019, Filmstill, art vs film, Courtesy the artist
Thema > Corona Studios I
6. Juni 2020

Cristina Ohlmer lebt und arbeitet in Freiburg.
www.cristinaohlmer.de

Aktuell sind Arbeiten von ihr zu sehen in den Ausstellungen „Over the Real“ mit ASTROBLACK (nominiert für die LOLA – Deutscher Kurzfilmpreis 2020), Filmpremiere in der Fondazione Ragghianti Lucca (kuratiert von Alessandra Arno, Visualcontainer Milano, Selection) sowie in „Reisen als Zeichen in der Zeit“ im Allgemeinen Konsumverein Braunschweig (kuratiert von Esther Ernst, Künstlerin). Weitere Ausstellungen sind in die Zukunft geschoben. Cristina Ohlmers Werk wird vertreten von Galerie Anja Knoess, Köln.

Cristina Ohlmer, ASTROBLACK, 2019, Filmstill, art vs film, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, ASTROBLACK, 2019, Filmstill, art vs film, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, FREIER FALL 6er Kreis oben, 2020, 50 x 40cm Tusche/Lacke hinter Glas, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, FREIER FALL 6er Kreis oben, 2020, 50 x 40cm Tusche/Lacke hinter Glas, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, DER JUNGE MANN UND DAS MEER, 2019/20 Installation variabel in Progress, Hinterglasmalerei, Pet-flaschen geschmolzen um Muscheln, Marmormehl Stalaktiten Malpinsel, diverse Objekte „menschliche Fossilien“, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, DER JUNGE MANN UND DAS MEER, 2019/20 Installation variabel in Progress, Hinterglasmalerei, Pet-flaschen geschmolzen um Muscheln, Marmormehl Stalaktiten Malpinsel, diverse Objekte „menschliche Fossilien“, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, DER JUNGE MANN UND DAS MEER, 2019/20 Installation variabel in Progress, Hinterglasmalerei, Pet-flaschen geschmolzen um Muscheln, Marmormehl Stalaktiten Malpinsel, diverse Objekte „menschliche Fossilien“, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, DER JUNGE MANN UND DAS MEER, 2019/20 Installation variabel in Progress, Hinterglasmalerei, Pet-flaschen geschmolzen um Muscheln, Marmormehl Stalaktiten Malpinsel, diverse Objekte „menschliche Fossilien“, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, die unsichtbare kirche, IN PROGRESS, Filmstill, art vs film, Courtesy the artist
Cristina Ohlmer, die unsichtbare kirche, IN PROGRESS, Filmstill, art vs film, Courtesy the artist

ZEIT RAUM REISEN
Ein halbes Jahr auf Reisen … aber ich war nicht verreist.
Das liegt an den Verbindungen mit den lebenden und toten guten Geistern, die Da Sein vergegenwärtigen.

CHINA: 9. April – Zuyu, Künstlerin/Beijing schreibt: „Dear Cristina, how are you? The world is totally changed from the time we met to now. What happened to our planet to now. The art world maybe will become much more pure. Artists will re-think …” So verfolge ich mit ihr seit Dezember das Geschehen in China – im Geiste mit der möglichen Veränderung unserer gewohnten Welt beschäftigt: dann – als globales Geschehen eröffnen sich uns allen neue Sichtweisen.

ITALIEN: Meine Eltern leben in der Lombardei. So auch viele Freunde in Milano, Padova, Firenze. Bald schreiben sie, den Ernst der Lage zu erkennen und schicken Details. IL FUTURO INIZIA OGGI-RESTO A CASA. Einige von ihnen leben in engen Stadtwohnungen: Eine Realität, welche das eigene Tun, das bei mir mit Bewegung verbunden ist, in ein befremdliches Licht rückt.

Ziehe in die Wälder um plätschernde Quellen, Vögel, Wind … später auch die Münsterglocken zu den Festtagen für sie – im CONFINAMENTO – aufzunehmen: Akustische Kulissen von hier landen bei jenen Freunden in ihren herunter gefahrenen Metropolen: zum Lauschen – Träumen … habe im Gegenzug den Wald als den taiwanesischen geschaut, von oben die Rheinebene mit dem Meer dahinter gefühlt. Großer Raum, du bist so schön!

Französisch klingt CONFINEMENT elegant: erweckt mir Stefan Lochners Bild MARIA IM ROSENHAG: Ruhe, Einfalt in detailreicher Artenvielfalt, Farbparadies: Entwickelt sie sich erst im Schutz Raum?
So erschlagend klingt LOCK DOWN oder krank die QUARANTÄNE …

ASTROBLACK, unser scifi Film (art vs film: mit Stefan Reisinger) geht in die Premiere: selezione Visualcontainer OVER THE REAL Fondazione Ragghianti/Lucca – bis dato verschoben. Auch die Zeit ist in den Raum gestellt: beruhigend – ein Grund mehr zu Begreifen. Gilt das auch anderen?
ASTROBLACK: Nominierung für den deutschen Kurzfilmpreis 2020 …

FREIBURG: Dann finden sich Bodenzeichnungen, Abstandmarkierungen. Hinweistafeln, neue Regeln – Irritation, Sorge, Anpassung, jeder nach seinem Begreifen. Ich laufe …
Künstler sind doch gut bewandert! Sie beobachten: im Geiste, in ihren Bildern und Vorstellungen ist möglich, gewesen – gewandelt. Weiter.
Der Weg ins Atelier – frei: Stille und Licht dort immer. Zurückgezogen mir heilig, das Wesentliche bleibt.
… die Inhalte?
Auf dem Weg fallen mir Glasscheiben aus dem SPERR MÜLL zu.
Zeit für das große Aufräumen – da landet mein „Stoff“ auf der Straße. Für Hinterglas Zeichnungen. Frei – wie musikalische Notizen – gereiht, hintereinander gestellt, variabel gruppiert. Die Glasplatten Sammlung wächst. Übe ich mich neu im Kombinieren. Überraschende Zusammenhänge und Sinnverschiebungen bei unterschiedlichen Anordnungen an den Wänden entlang. Große Welt!
… übe mich im FREIEN FALL. Zusammenhalt in Flugformationen von Fallschirmspringern: gemeinsam fallen – im Vertrauen auf eine gute Landung.

HÖLDERLIN auf einmal ganz nah:
„Süß ists zu irren, in heilIger Wildniß…Komm ins Offene, Freund…“ Lesen, Forschen, Filmprojekt! Ein Traum, wir reisen in sein „Griechenland“. Jetzt im Schutz der Maske, in der Sicherheit des Abstandsgebots – ungestört konzentriert: die Überwachungskamera des Waschsalons ist gelassen…wir drehen.

TAIWAN: 10. Mai -Craphone, Künstler/Tainan schreibt: “hi Cristina. I hope we can meet soon…thought I have to say 2020 is still not a good year to plan anything! So…live in present! Who knows!! Peter’s mom is still in coma…doctor say she will never wake up…”



Corona Studios I ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg