Corona Studios I: Jürgen Oschwald

Jürgen Oschwald, Corona Blues, Serie, Grafit, Tusche auf Papier, 14,8 x 10,5 cm, 2020
Thema > Corona Studios I
21. Mai 2020
Text: Jürgen Oschwald

Jürgen Oschwald, * 1969, lebt und arbeitet in Freiburg, zusammen mit Florian Thate führt er den Freiburger Off-Space Pförtnerhaus.
www.owald.com

Jürgen Oschwald, Corona Blues, Serie, Grafit, Tusche auf Papier, 14,8 x 10,5 cm, 2020
Jürgen Oschwald, Corona Blues, Serie, Grafit, Tusche auf Papier, 14,8 x 10,5 cm, 2020

Mein Atelier ist verwaist. Kunstwerke sind gelagert. Gerade habe ich einen Siebdrucktisch in Kenzingen abgeholt. Dort ist die Galerie Menzel einem Großbrand zum Opfer gefallen. Der Tisch hat überlebt. Jetzt steht er auseinander gebaut bei mir im Atelier.
Es gibt Zeiten, da komme ich nicht ins Atelier. Gerade ist es so. Es gibt eine innere Blockade, kein Drang dort zu arbeiten. Ich spüre keine zwingende Notwendigkeit im Atelier zu sein, auch mitbestimmt durch die Corona Pandemie. Anstatt dessen arbeite ich zu Hause. Ich zeichne und koloriere gerade eine Serie von Akten, Erotik Fotos und Retro Pornos. DIN A4 und Postkartengroß … und diese verscherble ich über Ebay. Sechs Stück habe ich bereits verkauft.

Bei mir sind ansonsten einige Dinge auf Null gefahren. Wöchentliche Installationen im Club tageins, Performance, Workshopleiter bei Jugendkunstparkour und E-Lab (E-Werk, Kabuff) waren geplant und sind abgesagt und verschoben oder finden digital statt. Für die Theaterbar war eine Aussenarbeit geplant … Da fehlt mir einiges an Kohle. Soforthilfe habe ich beantragt und erhalten. Das hilft für eine gewisse Zeit …
Im Gegensatz dazu genieße ich die Ruhe und bin viel bei meinen zwei Jungs Linus und Paul. Kochen, Fifa zocken, Uno und Puzzle Spiele. Ansonsten mit meiner Freundin und Freunden in der Natur wandern. Den Schwarzwald erkunden. Ich freue mich über den ersten Geburtstag meiner Enkeltochter Nila und bin froh, dass meine Eltern wohlauf sind.

In meinem Kopf habe ich Siebdrucke und neue Arbeiten.



Corona Studios I ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg