Seit März sind alle Studios und Werkstätten am Institut Kunst in Basel geschlossen. Da habe ich mir eine Scheune auf dem Hof meiner Eltern mitten im oberbayrischen Niemandsland zum Notfall-Atelier umfunktioniert.
Trotz meiner momentan physisch extrahierten Lage bin ich weiterhin sehr stark in den Online-Rhythmus meines Studiums integriert. Jetzt diskutiere ich mit ‒ je nach Leitung ‒ sehr abstrakten Abbildern meiner LehrerInnen und Kommilitoninnen über Abbilder ihrer und meiner Arbeiten; ein sozusagen sehr ungegenständlicher Kunstdiskurs. Im Notfall-Atelier arbeite ich gerade an radikalen Konzepten für eine bessere Zukunft und an grossformatigen Malereien.
Und da Hannah Arendt schon Ende der 1950er Jahre von der Problematik einer „Arbeitsgesellschaft, der die Arbeit ausgegangen ist” gesprochen hat, habe ich mir, um diesem Problem entgegen zu wirken, einen Kartoffelacker angelegt mit dem ich jetzt erstmal genug Arbeit und einen angemessen erdigen Ausgleich zum virtuellen Dings habe.
Corona Studios I ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg