Collection Cahiers d’Artistes, 2019

Bücher
12. September 2019
Text: Dietrich Roeschmann

Collection Cahiers d’Artistes, 2019, Edizioni Periferia, Luzern 2019, 8 Bände, je 56 S., je 15 Euro | ca. 18 Franken.

www.periferia.ch

Im Sommer erschien die aktuelle Folge der Cahiers d’Artistes, einer von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia herausgegebenen Serie von Werkdokumentationen, die so authentisch, frisch und sinnlich daherkommen, als hätte man es hier nicht mit Büchern, sondern mit sorgfältig kuratierten Einzelausstellungen auf Papier zu tun. Kein Wunder. Schließlich sind es die Kunstschaffenden selbst, die den Bildteil ihres jeweiligen Bandes zusammenstellen und Schreibende ihrer Wahl einladen, einen Text zu ihrem Werk in ihrer Muttersprache (mit englischer Übersetzung) zu verfassen. Mit überzeugenden Ergebnissen. Der Band von Mélodie Mousset etwa entpuppt sich als phantastisch-surrealer Trip durch mutierte Körperwelten in der digitalen Gegenwart, kommentiert von der US-Autorin Chris Kraus („I Love Dick”). Michael Kummer erzählt in seinem Band eine wunderbar poetische Bildgeschichte über Schnitte, Stützen, Knoten und Falten, und der in São Paulo geborene Zürcher Pedro Wirz überrascht mit einem witzigen Bildessay über die Formkräfte des Kontrollverlusts in künstlerischen Prozessen, sortiert wie der Bestandskatalog einer fiktiven natur- und kulturgeschichtlichen Sammlung. Weitere Kunstschaffende der aktuellen Cahiers-Folge sind Ralph Bürgin, Chloe Delarue, Tarik Hayward, Yoan Mudry und Martina- Sofie Wildberger.