Corona Studios II: Anas Kahal

Anas Kahal, roteRosen, 2021, Fotocollage, Courtesy the artist
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3. März 2021
Text: Anas Kahal

Anas Kahal, *1985 in Damaskus, lebt und arbeitet in Freiburg.
www.anaskahal.com

Ausstellungen:
Retour de Paris, Institut français Stuttgart, 5. bis 26. März 2021

34. Stuttgarter Filmwinter Festival, Expanded Media Stuttgart, 19. bis 26. März 2021

Fürther Glanzlichter, Videoprojektion auf der Fassade des Technischen Rathauses, Fürth, 13. Nov. 2021

Anas Kahal, roteRosen, 2021, Fotocollage, Courtesy the artist

Knallrote Rosen vor strahlend blauem Himmel gefallen mir besonders gut. Weit genug entfernt von der aktuellsten Corona-Statistik, Trumps latest tweet oder den katastrophalen Folgen des US-Embargos in Syrien, schenkt roteRosen einen utopischen Blick auf die Welt.

Malen, zeichnen und überhaupt wieder haptischer arbeiten, das wollte ich seit langem. Nachdem ich mich in den letzten Jahren in meiner künstlerischen Arbeit vorwiegend auf Videoarbeiten konzentriert habe, finde ich während des Lockdowns die Ruhe, meine Fotocollagen roteRosen, die ich auf der Freiburg Art Fair 2020 gezeigt hatte, weiter zu entwickeln. Denn in Zeiten von Corona werden viele geplante Ausstellungen verschoben. So auch meine Ausstellung zur Retour de Paris am institut français in Stuttgart.

Virtuelle Ausstellungen – für sich ein interessantes Format der Kommunikation – bieten insbesondere jetzt, wo Kultur nicht wie gewohnt zugänglich ist, eine wertvolle Alternative zur Ausstellung vor Ort. Das Betrachten von Kunst auf beengten Handydisplays und die Hektik, die die online Form mit sich bringt, wenn der Finger das Motiv auf dem Tablet im Sekundentakt fortwischt, passen jedoch nicht gut zu meinen großformatigen, reduzierten Video-Projektionen.

Auch bleibt der Betrachterin oder dem Betrachter verwehrt, ein eigenes Erlebnis zur Arbeit aufbauen zu können, denn in der Dokumentation wird den Arbeiten ein vorgegebener Betrachterstandpunkt zugewiesen. Statt dass die Besuchenden sich also selbst entscheiden können, wie sie sich im Ausstellungsraum zur Arbeit verhalten, bleibt beim Betrachten der Dokumentation der Abstand und der Blickwinkel zur Arbeit beschränkt. Ich freue mich deshalb, dass die Ausstellung in Stuttgart voraussichtlich am 5. März live nachgeholt werden kann.



Corona Studios II ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg