Es ist wie immer und doch anders.

Die ersten Wochen des Stillstands verbrachte ich viel Zeit in meiner Wohnung, wo ich tagebuchartige kleine Blätter erarbeitete.

Das unsichtbare Virus lässt mich erneut über die Zeit nachdenken, denn sie geht verlangsamt in einer eigentümlichen Stille voran. Dadurch, dass der gewohnte Alltag auf einmal so eingeschränkt oder gar unterbrochen wurde, entstand für mich ein Zeitraum, indem ich mich neu sortierten konnte. An meinem Arbeitstisch in der Wohnung begann ich unabhängig von den angefangenen Arbeiten im Atelier diese Wahrnehmungen auf kleinen Formaten mit dichtgesetzten Nadelstichen und mit Tusche oder Aquarellfarben festzuhalten. 

Inzwischen bin ich wieder im Atelier, um dort an den unterbrochenen Papierarbeiten weiterzuarbeiten. Es tut gut, an relativ großen Formaten weiter zu machen und eine weiße Wand vor sich zu sehen.
Gut, finde ich auch, dass Museen und Galerien wieder geöffnet sind und Begegnungen mit Kunst und Freunden wieder möglich sind, wenn auch eingeschränkt.

Von zu vielen Informationen, besonders den Statistiken rund um Corona, versuche ich mich weiter fern zu halten. Das gelingt mir am besten, indem ich nachmittags mit meinem Hund in den Garten gehe und den Artischocken beim Wachsen zuschaue.

Corona Studios I ist ein Projekt der Redaktion artline.org,
ermöglicht dank großzügiger Unterstützung vom Kulturamt der Stadt Freiburg